Wie du in der Natur Kraft schöpfen kannst

Magst du Natur auch so gerne wie ich? Sie ist wundervoll. Und kann einem auch sehr gut helfen. Es gab nämlich mal so eine Phase bei meiner Familie und mir, da hatten wir alle viel um die Ohren. Mama und Papa haben unsere Buschwohnung renoviert. Mein Bruder Elio war auf vielen Geburtstagen von anderen Insektenkinder eingeladen und war damit beschäftigt, Geschenke zu basteln und Geburtstagslieder auf der Trommel zu üben. Meine Freunde und ich haben uns jeden Nachmittag getroffen, um uns auf das Insektenballturnir vorzubereiten. In dieser Zeit haben wir gar nicht viel gemeinsam als Familie gemacht. Und wir waren etwas müde von dem ganzen Trubel. Irgendwie haben wir uns dann auch mehr gestritten, was sonst selten vorkommt. Da waren wir aber traurig!

Also beschlossen Mama und Papa, dass wir mal wieder als Familie gemeinsam einen Tag im Wald verbringen könnten. Unsere Nachbarin, Frau Marienkäfer, meinte nämlich, man könnte im Wald Kraft schöpfen. Man würde das auch Waldbaden nennen. Also flogen meine Eltern, Elio und ich in den Wald. Erst mal wussten wir gar nicht, was das genau bedeutet – Kraft schöpfen. Und wie man das genau macht. Reicht es einfach, im Wald zu sein?

Wir setzten uns auf einen Baumstamm und überlegten. Und plötzlich merkten wir, dass es hier so schön still war, im Gegensatz zu dem Gebüsch und der Wiese in der Nähe, wo wir und viele andere Insekten wohnen. Wir hatten die Idee, erst mal nur zu lauschen, was es für Geräusche im Wald gibt. Also saßen wir eine Weile da und sagten nichts. Hast du schon eine Idee, was wir hören konnten? Wir hörten, wie der Wind die Blätter der Bäume ein wenig bewegte. Ab und zu zwitscherte ein Vogel. Papa sagte: „Das ist schön, so wenig zu hören. Oft haben wir sehr viel Trubel in unserem Leben. Andere machen Geräusche, oder wir machen selbst welche. Und dann hören wir so leise Geräusche gar nicht, die eigentlich sehr schön und angenehm sind“. „Stimmt“, sagte ich. Wir saßen noch eine Weile und lauschten. Manchmal knackste etwas. Aber sonst war nicht viel zu hören. Wir haben sogar mal die Augen zugemacht. Das ist wirklich ganz entspannend.

Dann bemerkte ich etwas neben dem Baumstumpf. Es war ein roter Pilz. Wow, war der schön! Er fiel richtig auf hier im Wald. Ich sah mich um. Es war sonst gar nichts rot. „Ist euch mal aufgefallen, dass es hier nicht so viele Farben gibt wie dort, wo wir wohnen?“ Elio, Mama und Papa schauten sich um. „Ja, du hast recht“, sagte Papa. Wir beschlossen, alles genauer nachzuschauen. Welche Farben würden wir finden? Waren es andere Farben als zu einer anderen Jahreszeit? Elios Lieblingsfarbe ist blau, also flog er suchend umher. Doch es gab nichts in Blau. Uns wurde klar, dass es zwar wenig verschiedene Farben gab, aber dafür einige Farben in verschiedenen Tönen. Es gab helles und dunkles Grün. Das Moos sah anders aus als die Blätter der Bäume oder das Gras. Auch Brauntöne gab es viele. Baumrinde zum Beispiel, und Äste. Jetzt merkte Mama an: „Es ist für die Augen ganz entspannend, nicht so viel zu sehen, was sich bewegt. Es ist alles viel mehr in Ruhe hier. Und auch keine grellen Farben.“ Wir anderen stimmten ihr zu. Wir guckten und guckten. Irgendwann schlossen wir auch mal die Augen und atmeten einfach nur die herrlich frische Luft ein. Es war einfach super im Wald! Und wir fühlten uns erholt, frisch und fit.

Nach einiger Zeit sagte Elio: „Jetzt habe ich Lust auf heißen Kakao.“ Wir alle fanden Kakao eine gute Idee und flogen nach Hause. Und tatsächlich, als wir wieder in der Buschwohnung waren, fühlten wir uns erholt und voller Energie. Frau Marienkäfer kam auch auf einen Kakao zu uns. Und dann sprachen wir darüber, warum man im Wald Kraft tanken kann. Das sind zusammengefasst unsere Tipps für dich:

  • Suche dir draußen einen Ort, bei dem es nicht so trubelig ist wie in der Stadt oder einem Wohngebiet. Ein Wald ist ideal, aber es gibt natürlich auch große Parks. Ein ruhiger Strand ist auch eine gute Idee.
  • Nutze deine Sinne, um die Natur wahrzunehmen. Setze dich am besten erst mal irgendwo gemütlich hin. Dann nimm dir Zeit: Was kannst du sehen? Was kannst du hören? Was kannst du riechen? Was kannst du fühlen?
  • Überlege dir Aktivitäten, die Spaß machen und bei denen du nur das erkundest oder nutzt, was es draußen gibt (zum Beispiel Kunst in der Natur, lies hier weiter).

Jetzt bist du dran! Probiere es doch mal aus, mit deiner Familie, deiner Klasse oder anderen tollen Leuten.

Viele Grüße,

deine Lumina

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