Wie du Achtsamkeit üben kannst

Wir haben in der Schule etwas ganz Neues gemacht. Herr Libelle hat uns Achtsamkeitsübungen beigebracht. Er versprach uns, dass diese Übungen uns helfen würden, uns besser zu fühlen. In letzter Zeit hatten wir nämlich in unserer Klasse wirklich viel zu tun. Es gab so viel zu lernen, auszuprobieren, zu erfahren und erleben. Wir bereiteten außerdem ein Schulfest vor, bei dem es Angebote für die Kindergartenkinder geben sollte, die nächstes Jahr die Schule beginnen würden. Alle gaben sich besonders viel Mühe, sich ganz tolle Sachen zu überlegen. Es war ganz schön viel Arbeit. Die Stimmung war irgendwann nicht mehr gut, wir fühlten uns schlapp und nicht so glücklich wie sonst. Bella Schmetterling und Fredda Fliege fingen an zu streiten, was sie an ihrem Stand anbieten wollten: Schokolade selbst herstellen oder Muffins backen? Alfie Ameise und Sammy Biene wollten irgendwann aufgeben und nichts mehr tun, da ihnen die Ideen für ihren Stand ausgingen. Es sollten möglichst tolle Spielideen sein, die jedes Kind begeistern würden. Ich fühlte mich besonders gestresst, da mein kleiner Bruder Elio nächstes Jahr in die Schule kommen würde und ich wollte, dass er einen besonders tollen Eindruck bekommen würde.

Zuerst wusste keiner von uns Insektenkindern, was Achtsamkeitsübungen sein sollten. Aber Herr Libelle erklärte es uns. Oft sind wir nämlich im Alltag beschäftigt, tun eine Sache nach der anderen. Und weil wir so beschäftigt sind, merken wir gar nicht, wie es uns wirklich geht. Vielleicht fühlen wir uns auch gestresst, haben keine Zeit uns zu entspannen. Wir Kinder haben nach der Schule Hausaufgaben und Hobbys. Dann helfen wir den Eltern vielleicht noch im Haushalt oder beim Kochen, räumen unser Zimmer auf, haben Verabredungen mit Freunden und noch viel mehr.

Mithilfe von Achtsamkeitsübungen können wir üben, kurz anzuhalten, im jetzigen Moment zu sein und wahrzunehmen, was gerade da ist. Das können Körperempfindungen sein, Gefühle, Gedanken, oder auch das um uns herum wie Geräusche, Gerüche oder was wir sehen können. Wir können uns dadurch besser kennen lernen und unsere Umgebung bewusst erleben.

Mehrere Male am Tag nahmen wir uns daher Zeit, Achtsamkeit zu üben. Herr Libelle erklärte die Übungen, wir führten sie durch und tauschten uns danach aus. Unsere Energie wurde immer besser. Wir hatten wieder mehr Lust, alles fürs Schulfest vorzubereiten und uns auch in Ruhe darüber zu unterhalten, was noch zu tun war. Und dann kam der Tag des Schulfests. Es war ein toller Erfolg und die Kindergartenkinder waren glücklich! Ich hatte dann spontan die Idee, ihnen auch die Achtsamkeitsübungen beizubringen.

Damit du sie auch nachmachen kannst, stelle ich dir hier diejenigen vor, die ich am liebsten mag:

  • Übung 1

Suche dir einen ganz tollen Stein. Male ihn schön an, wenn du magst. Nimm dann einen Zettel und schreibe darauf das Wort „Ruhe“. Lege den Stein über Nacht auf den Zettel. Am nächsten Morgen ist er mir Ruhe aufgeladen. Wann immer du den Stein in der Hand hältst, gibt er dir Ruhe. Schließe die Augen und spüre in deinen Körper. Atme mehrere Male tief ein und aus. Frage dich selbst: Wie geht es mir? Brauche ich etwas? Kann ich etwas tun, was dazu beiträgt, dass ich mich noch wohler fühle? Atme gegen Ende noch ein paar Mal tief ein und aus. Tipp: Nimm den Stein mehrmals am Tag kurz in die Hand.

  • Übung 2

Suche dir einen Ort, an dem du genug Platz hast, ein wenig zu laufen. Schüttle deinen Körper dann kurz, um ihn zu lockern. Laufe dann in eine Richtung. Setze nun langsam einen Fuß vor den anderen. Wenn du den rechten Fuß vorne aufsetzt, atme ein. Wenn du den linken Fuß vorne aufsetzt, atme aus. Du kannst eine Weile im Kreis oder hin und her laufen. Laufe so lange, bis du dich ruhig fühlst. Weitere Ideen: Wenn du kannst, laufe draußen barfuß. Dann kannst du auch darauf achten, was du unter den Füßen spürst. Außerdem kannst du wahrnehmen, was genau du um dich herum sehen kannst.

  • Übung 3

Setzte oder lege dich bequem hin und schließe die Augen. Nimm deinen Körper wahr. Wie fühlt er sich an? Schwer oder leicht? Ruhig oder unruhig? Gehe dann die einzelnen Körperteile durch. Lenke deine Aufmerksamkeit zunächst auf die Füße. Danach gehe den Körper von unten nach oben durch. Wie fühlen sich deine einzelnen Körperteile an? Meldet sich eine Körperstelle, weil sie nun ein bisschen Aufmerksamkeit braucht? Vielleicht kribbelt ein Körperteil, tut weh oder fühlt sich einfach komisch an. Wenn ja, schicke dort gedanklich ganz viel schönes Licht hin, damit sich diese Stelle voller guter Energie wieder aufladen kann. Frag die Körperstelle, welche Farbe das Licht haben soll. Lass am Ende, nachdem du am Kopf angelangt bist, schönes glitzerndes Licht durch deinen ganzen Körper fließen, damit du mit viel neuer Kraft aufgefüllt wirst. Öffne dann langsam die Augen, wenn du das Gefühl hast, dass du nun voller Energie bist.

Jeden Tag können wir nun Achtsamkeitsübungen machen und fühlen uns insgesamt viel entspannter als vorher. Wir nehmen uns öfters kurze Pausen, um Übungen durchzuführen und zu schauen, ob wir etwas benötigen, um uns noch wohler zu fühlen.

Probierst du die Übungen auch mal aus?

Deine Lumina

P.S. Klicke hier, um noch eine tolle Übung zu finden.

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