Wie du ein gutes Selbstbild entwickelst

Wusstest du, dass das Bild, das du von dir selbst hast, entscheidend ist für deinen Erfolg, also zum Beispiel in der Schule? Es ist unglaublich wichtig und ich bin froh, dass unser Lehrer mit unserer Klasse darüber gesprochen hat und wir nun alle an unserem guten Selbstbild arbeiten wollen. Damit auch du das kannst, berichte ich dir jetzt, was ich gelernt habe.
Herr Käfer kam ganz aufgeregt ins Klassenzimmer rein. „Kinder, ich habe ein tolles Buch gelesen. Was darin steht, will ich euch unbedingt erzählen. Es geht nämlich um das Selbstbild.“ Wir schauten ihn ganz gespannt an. Er fragte: „Wisst ihr, was man unter dem Begriff Selbstbild versteht?“ Wir schüttelten den Kopf. „Das Selbstbild, also wie man sich selbst sieht, ist nämlich echt wichtig. Viel wichtiger, als das Bild, das andere von uns haben. Man benutzt diesen Ausdruck für all das, was man über sich selbst denkt und in Bezug auf sich fühlt. Das Selbstbild kann schlecht und schwächend sein. Man bezeichnet es dann als statisches Selbstbild. Wer das hat, denkt ‚Ich kann nicht…‘, ‚Ich kann…‘, ‚Ich bin nicht…‘ und ‚Ich bin…‘ und glaubt, dass das so bleiben wird. Das kann sich auf Fähigkeiten beziehen wie schlecht singen oder gut backen können und auf Eigenschaften wie unordentlich oder sportlich sein. Jemand, der dieses Bild von sich hat, ist überzeugt, dass er nicht viel ändern kann. Er denkt: ‚Ich bin, wie ich bin und ich kann, was ich kann. So ist es eben.‘
Das Selbstbild kann aber auch gut und stärkend sein. Man spricht dann von einem dynamischen Selbstbild, also dass es beweglich und veränderbar ist. Ich werde das mit euch ganz genau besprechen, denn in Zukunft möchte ich mit euch daran arbeiten, dass ihr alle ein Selbstbild von euch habt, welches euch guttut, euch beim Lernen hilft und euch erfolgreich sein lässt.“ Jetzt hatte Herr Käfer unser Interesse so richtig geweckt. Ich meldete mich, denn ich hatte einige Gedanken dazu. Ich sagte: „Also, wenn man ein gutes Selbstbild hat, dann denkt man vielleicht ‚Ich bin zwar unordentlich, aber ich kann mir die Eigenschaft aneignen, ordentlich zu sein.‘ Das würde bedeuten, dass ich mich dann verändern kann, wenn ich es möchte und es nützlich für mich wäre. Habe ich das richtig verstanden?“ Herr Käfer bestätigte das. Er erklärte noch genauer etwas zu dem, was ich gesagt hatte. Es geht nicht darum, sich ständig verbessern zu müssen und ständig an sich zu arbeiten, um zu einer besseren Version von sich zu werden. Es geht eher darum zu wissen, dass man es immer könnte, vor allem dann, wenn es hilfreich wäre. Zu dem Beispiel mit dem ordentlich sein sagte er, dass es natürlich hilfreich sein kann, diese Eigenschaft zu erlangen, denn so findet man all seine Sachen schnell wieder.
Wir sammelten dann Gedanken, die man haben kann, wenn man ein statisches Selbstbild hat. Herr Käfer schrieb die Beispiele auf, die wir ihm zuriefen.

Ein schlechtes, schwächendes, statisches Selbstbild
Ich muss mich zu sehr anstrengen, also gebe ich lieber auf
Ich habe es falsch gemacht, also sagt es über mich aus, dass ich nicht wertvoll bin
Ich bin nicht intelligent genug
Ich habe kein Talent
Ich kann nichts dafür, andere sind schuld
Ich konnte das noch nie, also bleibt es jetzt auch so
Ich habe immer Pech
Ich bin halt so

Jetzt forderte Herr Käfer uns auf, die Gedanken mal zu denken und dann zu spüren, wie die sich anfühlten. Dafür machten wir die Augen kurz zu. Er las einen Satz nach dem anderen langsam vor. Ui, das waren so richtig schwere Gedanken. Mein Körper fühlte sich gar nicht gut an. Den anderen Kindern ging es genauso, wie sie im Anschluss berichteten. Zum Glück war es jetzt Zeit für das bessere Selbstbild. Wir riefen Herr Käfer wieder zu, was uns einfiel:

Ein gutes, stärkendes, dynamisches Selbstbild
Ich sehe Niederlagen und Fehler als Lernchancen, denn sie bringen mich weiter
Ich kann Schwächen (das, was ich nicht so gut kann) überwinden
Ich gebe immer mein Bestes
Ich kann mit Fleiß und Anstrengung alles erreichen
Ich kann meine Eigenschaften und Fähigkeiten weiterentwickeln
Ich bin nett zu mir selbst, auch wenn es nicht immer gleich so klappt, wie ich möchte
Ich bin und bleibe wertvoll, egal was ist
Ich kann das noch nicht/ Ich bin noch nicht so, aber das wird schon noch

Wieder schlossen wir die Augen, dachten die Gedanken, die uns Herr Käfer nannte und spürten in uns hinein. Wow, diese Gedanken waren total leicht und ich fühlte mich super. Klar, den anderen ging es genauso.


Unsere Lehrer hing dann die Zettel mit den Gedanken, die sich leicht anfühlten und stärkend waren, an eine Pinnwand. So würden wir sie nicht mehr vergessen bzw. konnten uns gegenseitig an sie erinnern, wenn wir doch mal wieder schwere, begrenzende Gedanken denken würden. Larry Motte sagte: „Diese tollen Gedanken werden mir vor allem in Mathe helfen. Ich habe immer gedacht, ich wäre zu blöd für Mathe. Jetzt weiß ich, dass mir dieser Gedanke nicht guttut und mich auch nicht weiterbringt.“ Und Alfie Ameise sagte: „Ich war fest davon überzeugt, dass ich viel ängstlicher als andere bin und das auch so bleiben wird. Das hat mich sehr traurig gemacht. Aber nun habe ich erkannt, dass ich mich verändern kann. Ich kann lernen, mutiger zu sein.“ Herr Käfer freute sich, dass sich ein paar Kinder geäußert hatten. Zum Abschluss sagte er noch: „Ich werde euch unterstützen, wann immer ihr mich braucht. Doch bitte helft euch auch gegenseitig, denn so geht es viel leichter!“ Wir waren natürlich einverstanden.

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Glühwürmische Grüße, Lumina

Dieser Beitrag ist inspiriert durch das Buch „Selbstbild: Wie unser Denken Erfolge oder Niederlagen bewirkt“ von Carol Dweck, Verlag Piper.

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